4. Dezember 1944, 19.32 Uhr, Heilbronn brennt. Tausende Bomben werden von britischen Bombern auf die Stadt geworfen. Über 6.500 Menschen sterben in dieser Nacht. Die historische Altstadt verwandelt sich in ein brennendes Trümmerfeld. Heilbronn wird dem Erdboden gleichgemacht.
Viele Heilbronnerinnen und Heilbronner sind über ihre Familiengeschichte mit diesem Datum verbunden. Die Erinnerung an die Schicksale der Menschen verdeutlichen das Grauen des Krieges. Diese Erinnerung aufrecht zu halten, ist ein wichtiger Teil der Heilbronner Erinnerungskultur. Dieses Jahr möchten wir alle am 4. Dezember dazu einladen, gemeinsam mit uns auf den Wartberg zu kommen und den Opfern des Bombenangriffs zu gedenken.
Die Ereignisse liegen 75 Jahre zurück, doch sie verpflichten uns auch heute wachsam zu sein. Die Ursachen für die Bombardierung unserer Stadt sind nicht verschwunden. Im vergangenen Jahr versuchten Faschisten die Erinnerung an den 4. Dezember 1944 für ihre Zwecke zu missbrauchen und reisten dafür extra nach Heilbronn. Sie versuchen die Erinnerungskultur als „Schuldkult“ zu diffamieren und die Toten als Argument für ihre Politik zu nutzen.
Der Ausgangspunkt für die Angriffe auf Heilbronn war der Krieg, der vom faschistischen Deutschland begonnen wurde. Die systematische Massenvernichtung, die unzähligen Kriegsverbrechen und der „totale Krieg“ waren eine Folge der faschistischen Ideologie. Eine Ideologie, die mit der Umdeutung der damaligen Ereignisse wieder salonfähig gemacht werden soll.
Es gilt die Erinnerung aufrechtzuhalten und sie gegen rechte Vereinnahmungsversuche zu schützen. Das Schicksal der Heilbronnerinnen und Heilbronner vor 75 Jahren mahnt uns:
Nie wieder Krieg.
Nie wieder Faschismus.