Möckmühl ist aufgestanden!

Möckmühl hat 8089 Einwohnerinnen und Einwohner. Knapp 1000 Menschen sind am Abend des 31. Oktober 2018 dem Aufruf der Initiative „Möckmühl steht auf!“ gefolgt. Sie haben gemeinsam ein beeindruckendes Zeichen gegen die Veranstaltung des AfD-Ortsverbands „Unteres Jagsttal“ in der Möckmühler Stadthalle mit dem sachsen-anhaltinischen AfD-Politiker André Poggenburg gesetzt.

Bei der Auftaktkundgebung standen die Menschen dicht gedrängt auf dem Parkplatz, den Treppen und dem Gehweg, um Sicht auf die Redner*innen zu bekommen und die Musikbeiträge nicht zu verpassen.
Nach der einstündigen Kundgebung ging es in einem Demonstrationszug über die Brücke auf den Marktplatz. Während die ersten Möckmühlerinnen und Möckmühler bereits am Zielort eintrafen, liefen andere noch über die Jagst – das Ende der Demonstration war nicht zu sehen.

Derweil verschanzte sich die AfD hinter Polizeigittern und ihrem eigenen Ordnerdienst in der Stadthalle. Die zunächst als „Bürgerdialog“ beworbene Veranstaltung hatten die Rechtspopulisten aufgrund des Protestes der Zivilgesellschaft kurzfristig zur „geschlossenen Versammlung“ erklärt. Der Student und JA-Aktivist Albert Bruner beklagte als stellvertretender Vorsitzender des AfD-Ortsverbands „Unteres Jagsttal“ in seiner Eröffnungsrede: „Der Druck gegen uns und gegen diese Veranstaltung war wirklich fast nicht mehr zu bewältigen. Manche Personen zogen wirklich alle Register.“ Auch auf den neben André Poggenburg als prominenter Redner angekündigten Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier mussten die Anhänger der AfD verzichten – er war verhindert und wurde durch den Pforzheimer AfD-Gemeinderat Waldemar Birkle ersetzt. Als Rednerin trat außerdem die AfD-Landtagsabgeordnete Carola Wolle auf.

Die Initiative „Möckmühl steht auf“ hat eindrucksvoll gezeigt, dass sich auch in kleineren Gemeinden in der Region viele Bürgerinnen und Bürger vom Getöse und den aktuellen Erfolgen der Rechten nicht einschüchtern lassen und ihre Stimme gegen Hetze und Rassismus erheben. Um darüber zu diskutieren, wie solche zivilgesellschaftlichen Ansätze auch in anderen Städten und Dörfern gestärkt werden können, kommen wir am 10. November 2018 im Heilbronner Gewerkschaftshaus zu unserer ersten Vernetzungskonferenz zusammen.

Presse: Heilbronner Stimme 31.10.2018 (mit Galerie)


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