Einige Unterstützer*innen unseres Aufrufes zum 1. Mai 2011 haben uns im Vorfeld Statements zukommen lassen, in denen sie erklären, warum sie unseren Protest gegen die Nazis wichtig finden.
Astrid Rothe-Beinlich (Vizepräsidentin des Thüringer Landtags):
„Wir brauchen ein mutiges und entschlossenes Engagement gegen Nazis, Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – auch und gerade aus der Mitte der Gesellschaft. Dazu gehören auch Formen zivilen Ungehorsams, wie friedliche Blockaden, um den Nazis den öffentlichen Raum nicht zu überlassen. Derartige Blockaden sind weder „extremistisch“, noch kriminell, sondern sie sind legitim, erfolgreich und notwendig. Und es braucht auch und gerade das „Gesicht zeigen“ und die Beteiligung derjenigen, die Verantwortung tragen, in Stadt, Land und Bund gleichermaßen.“
Dorothea Braun-Ribbat (Direktorin der VHS Heilbronn i. R.):
„Aufrechter Gang auf bewohnbarer Erde“, das Motto meines verstorbenen Mannes, des Tübinger Philosophieprofessors Eberhard Braun, ist für mich die solidarische Devise, mich aktiv für den Schutz unserer Demokratie einzubringen. Mich gegen die Nazis zu stellen, Zivilcourage zu üben und den aufrechten Gang zu praktizieren, geschieht auch in Selbstverpflichtung und Erinnerung an meine bewunderte Freundin, die engagierte Architektin, Antifaschistin, Friedensfreundin und couragierte Frau, Karola Bloch, geb. Piotrskaja. Es gibt Dinge in der Welt, über die man nicht verschiedener Meinung sein kann!“
Konstantin Wecker:
„Sage nein – wenn Faschisten aufmarschieren und ihre Hetze verbreiten wollen! Zum Nein-Sagen gehört auch, mutig zu sein und sich den Nazis mit gewaltfreien Blockaden in den Weg zu stellen.“
DJ 5. Ton (Massive Töne):
„Ich bin noch nie auf Marsch-Musik gestanden…im Ernst, verhindert mit Eurer Courage den Nazi-Aufmarsch, der am 1. Mai in Heilbronn statt finden soll. Grüße aus Stuttgart, DJ 5ter Ton“
Annette Groth (MdB, Die Linke):
„Seit meiner Kindheit in Namibia, wo ich Rassismus täglich in seiner schlimmsten Form erlebt habe, kämpfe ich gegen Rassisten und Nazis. Nazis mit ihrer menschenfeindlichen Ideologie dürfen nirgendwo ihre faschistischen Parolen verbreiten. Das gilt in Heilbronn ebenso wie in Berlin oder Pforzheim. Darum unterstütze ich nachdrücklich den Aufruf „Heilbronn stellt sich quer – Den Naziaufmarsch am 1. Mai blockieren!“ und hoffe, das die BlockiererInnen großen Erfolg haben!“
Roland Hamm (1. Bevollmächtigter IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd):
„Nazis haben in unserer Gesellschaft keinen Platz, nicht am 1. Mai, aber auch nicht an den restlichen 364 Tagen!“
Monika Lazar (MdB, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen):
„Wir müssen unsere Demokratie stark machen gegen die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und rechtsextreme Ideologie. Dazu gehört auch, Neonazis nicht ohne Protest durch öffentliche Räume marschieren zu lassen, sondern ihnen in Hör- und Sichtweite eine Absage zu erteilen – friedlich, aber klar und unmissverständlich. Deshalb begrüße ich das Engagement des Bündnisses „Heilbronn stellt sich quer“ und hoffe, dass sich am 1. Mai viele Bürgerinnen und Bürger der geplanten Blockade anschließen werden.“
Katja Kipping (MdB, stellvertretende Vorsitzende Die Linke)
„Gegen die menschenfeindliche Ideologie der Nazis reichen symbolische Aktionen allein nicht aus. Es ist nicht kriminell, sondern legitim, Zivilcourage zu zeigen und Naziaufmärsche gewaltfrei, friedlich und entschlossen auf der Straße zu stoppen. Auch am 1. Mai in Heilbronn.“
Irie Révoltés:
„Wiedermal versuchen die Nazis, mit ihrer menschenverachtenden Ideologie den 1. Mai für ihre Inhalte zu missbrauchen. Wie jedes Jahr, ist es wieder unsere Aufgabe, die Aufgabe aller AntifaschistInnen, ihnen dieses Vorhaben kräftig zu versauen. Es kann nicht angehen, dass der 1. Mai ein Tag wird, an dem menschenverachtende Vollidioten durch die Straßen marschieren. Jeder Protest ist deshalb wichtig und angebracht! Das gilt natürlich auch für jeden anderen Tag, nicht nur 1. Mai.
Wir, Irie Révoltés, werden an diesem Tag leider in Berlin sein, aber unterstützen den Aufruf und den Protest gegen den geplanten Naziaufmarsch und hoffen dass es gelingen wird, ihn erfolgreich zu blockieren und zu verhindern.“