Am 2. Juni 2019 wurde Walter Lübcke auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen. Dringend tatverdächtig ist Stephan E., Neonazi aus Hessen. Bereits 2015 geriet Lübcke ins Visier von Rechten. Anlass waren seine Äußerungen auf einer Informationsveranstaltung zur Unterbringung von Geflüchteten, wie es damals zahlreiche in ganz Deutschland gab. Er positionierte sich klar für einen humanistischen Umgang mit den Neuankommenden. Daraufhin erntete er einen rechten Shitstorm und erhielt zahlreiche Morddrohungen.
Der mutmaßliche Täter Stephan E. war bereits wegen eines versuchten Rohrbombenanschlags auf eine Unterkunft für Geflüchtete und eines Angriffs auf eine Gewerkschaftsdemonstration verurteilt. Er ist nicht nur ein seit Jahren aktiver Neonazi, er ist auch bestens in der rechten Szene vernetzt und hat möglicherweise Verbindungen zum rechtsterroristischen Netzwerk „Combat 18“.
Naziterror entsteht nicht isoliert!
Ein solcher Mord ist der schlimmste Ausdruck eines Rechtsrucks, in dem Rassismus als legitime politische Meinung diskutiert wird. Die massive Hetze im Internet gegen den Kasseler Regierungspräsidenten bereitete das Handlungsfeld für rechte Terroristen. Ohne den ideologischen Rückhalt in Teilen der Gesellschaft ist dieser Mord kaum vorstellbar.
Militante faschistische Strukturen suchen nicht das Rampenlicht, sondern agieren im Verborgenen. Zahlreiche wurde in der Vergangenheit aufgedeckt, bevor es zu Anschlägen und Morden kommen konnte. Doch der Mord an Walter Lübcke macht deutlich: Die Gefahr von Rechts ist real, wir müssen als Gesellschaft dementsprechend handeln und dürfen nicht wegschauen!
Heute reicht es schon, sich zu humanistischen Werten zu bekennen, um ins Fadenkreuz von rechten Strukturen zu geraten und letztlich auf einer ihre Todeslisten zu landen.
Wir lassen uns davon nicht einschüchtern. Werden wir laut, wenn rechte Hetze verbreitet wird. Lasst uns aktiv einstehen für eine offene und solidarische Gesellschaft. Es ist dringend notwendig!
Kommt am 25. Juni 2019 um 19.00 Uhr zur Gedenkkundgebung auf den Heilbronner Kiliansplatz!