Aktuelles zur Kundgebungstour gegen Nazis

Unter dem Motto „Es gibt kein ruhiges Hinterland! Gemeinsam und solidarisch gegen Nazis und ihre Strukturen!“ finden am Samstag, den 30. Juni 2012, in vier Städten hintereinander Kundgebungen des Bündnisses „Heilbronn stellt sich quer“ statt. Die Kundgebungstour soll auf bestehende Nazi- Strukturen hinweisen und all jene unterstützen und ermutigen, die im Alltag in ihren Städten und Dörfern Probleme mit Nazis haben und sich dagegen wehren möchten.

Die Kundgebungen sind alle angemeldet und werden an folgenden Orten statt finden:

Brackenheim: 10.00 Uhr Marktplatz

Eppingen: 11.30 Uhr Bahnhof

Sinsheim: 13.00 Uhr Elsenzbrücke zwischen Bahnhofstr. u. Allee („Wächter“)

Öhringen: 15.00 Uhr Hafenmarkt

Alle Infos gibt es auch auf der Homepage des Bündnisses

Folgende Pressemitteilung wurde dazu jetzt außerdem veröffentlicht:

„Es gibt kein ruhiges Hinterland! Gemeinsam und solidarisch gegen Nazis und ihre Strukturen!“ Unter diesem Motto veranstaltet das Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ – Aktionsbündnis gegen Rassismus und Faschismus am 30. Juni Kundgebungen in Brackenheim, Eppingen, Sinsheim und Öhringen.

Nach der erfolgreichen Demo gegen Rassismus und Faschismus am 28. Januar in Heilbronn, plant das Bündnis „Heilbronn stellt sich quer“ am 30. Juni eine Kundgebungstour durch vier Städte in der Region. Das Aktionsbündnis ruft alle engagierten Bürgerinnen und Bürger auf, gemeinsam in Brackenheim, Eppingen, Sinsheim und Öhringen auf die Straße zu gehen und deutliche Zeichen gegen rechte Gewalt und Propaganda zu setzen. In allen vier Orten sind Kundgebungen geplant, um auf die Aktivitäten von Nazis und ihre Strukturen vor Ort aufmerksam zu machen.
Die Kundgebungen finden nacheinander um 10.00 Uhr auf dem Marktplatz Brackenheim, um 11.30 Uhr am Bahnhof Eppingen, um 13:00 Uhr am „Wächter“ an der Brücke Bahnhofstr. über die Elsenz in Sinsheim und um 15.00 Uhr auf dem Hafenmarkt in Öhringen statt.
Brackenheim bildet den Auftakt des Kundgebungstages. Hier wohnt Siegfried Gärttner, einer der langjährigsten Kader des Heilbronner NPD-Kreisverbandes, der trotz seiner politischen Aktivitäten eine etablierte Persönlichkeit vor Ort zu sein scheint und über 30 Jahre lang als Jugendfußballtrainer tätig war. Auch ist das Zabergäu ein Beispiel dafür, wie sich Nazisubkulturen entwickeln können, wenn sie in den Gemeinden toleriert und nicht bekämpft werden. Dieser Entwicklung wollen wir entgegentreten und zeigen, dass weder kein Platz für Nazis im Zabergäu, noch irgendwo sonst geben darf!
Zweiter Kundgebungsort ist Eppingen, wo am 19. Juli 1996 Werner Weickum von einer Nazi-Clique am Bahnhof zu Tode geprügelt wurde. Er steht für die vielen Opfer rechter Gewalt, die in der Bundesrepublik ermordet wurden. Wir wollen all diesen vor Ort am Eppinger Bahnhof gedenken.
Weitere Station der Kundgebungstour im Kraichgau ist Sinsheim, wo Nazis in den letzten Jahren bereits mehrmals größere Aufmärsche abgehalten haben. Zuletzt trat dort am 10. März diesen Jahres der NPD Bundesvorsitzende Holger Apfel bei einer Versammlung der „Freien Nationalisten Kraichgau“ auf. Diese und weitere Gruppierungen sind im gesamten Kraichgau aktiv und versuchen, ihre rechten Aufmärsche in Sinsheim zu etablieren. Viele GegendemonstrantInnenn zeigen aber immer wieder, dass sie die rassistischen Parolen in ihrer Stadt nicht dulden und stellten sich den Nazis zuletzt am 10. März aktiv in den Weg.

Der Abschluss der Kundgebungen am 30. Juni findet in Öhringen statt. Mit 1,8 % holte die NPD im Wahlkreis Hohenlohe bei der vergangenen Landtagswahl 2011 das beste Ergebnis in ganz Baden-Württemberg. Die Akzeptanz der NPD und anderer Naziorganisationen spiegelt sich auch in einer Vielzahl von Veranstaltungen wider, die in verschiedenen Städten im Hohenlohekreis zu verzeichnen sind. Dieser wachsenden Struktur der Nazis in ländlichen Gebieten darf nicht schweigend zugesehen werden. Vielmehr muss dem ungestörten rechten Treiben endlich ein Ende gesetzt werden.

„Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Nazis gerade in kleineren Orten oftmals in das gesellschaftliche Leben integriert sind“, erklärt Malte Heinrich für das Bündnis. „Wir möchten mit den Menschen vor Ort ein Zeichen gegen Rassismus und Faschismus setzen.

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