Heilbronn, 2. April 2011: Rund 100 Nazis veranstalten Aktionstag und führen zahlreiche Kundgebungen in Süddeutschland durch. Bei der Abschlusskundgebung in Heilbronn werden friedliche antifaschistische GegendemonstrantInnen von der Polizei mit Schlagstöcken abgedrängt und mehrmals von Faschisten angegriffen.
Im Rahmen der Mobilisierung für den Großaufmarsch der Nazis am 1. Mai in Heilbronn organisierte das „nationale und soziale Aktionsbündnis“ eine „Sternfahrt“.
Mit Bussen aus München, Nürnberg/Fürth und dem Rhein-Neckar-Kreis fuhren die Nazis u.a. nach Anspach, Augsburg, Waiblingen, Backnang, Sinsheim und Bad Rappenau und führten dort Kundgebungen und Spontandemonstrationen durch.
Obwohl der Aktionstag erst am Abend zuvor bekannt wurde, gab es in mehreren Städten antifaschistische Proteste gegen die rechte Propaganda. In Heilbronn stellten sich den rund 100 Nazis etwa 50 AntifaschistInnen entgegen und schafften es mit lautstarken Parolen mehrmals, die rassistischen hetzreden zu übertönen.
Dazu der Pressesprecher des Bündnisses „Heilbronn stellt sich quer“, Tim Müller:
„Obwohl der Aktionstag der Faschisten erst kurzfristig bekannt und von der Stadt verheilicht wurde, konnten wir erfolgreich Gegenprotest organisieren und damit verhindern, dass den Nazis widerstandslos der öffentliche Raum überlassen wird. Zahlreiche Menschen schlossen sich spontan unserem Protest an, PassantInnen wurden mit Flyern und Plakaten über den bevorstehenden Großaufmarsch am 1. Mai informiert. Der Tag konnte somit auch von uns auch zur Mobilisierung für den 1. Mai genutzt werden.
Skandalös ist hingegen, wie die Polizei mit friedlichen antifaschistischen DemonstrantInnen umgeht. Diese wurden mit Schlagstöcken abgedrängt und angegriffen, weil sie sich mit Transparenten vor den mit Teleobjektiven fotografierenden Anti-Antifa-Aktivisten schützen wollten.
Es hat sich außerdem gezeigt, dass hinter dem „Aktionsbündnis“ extrem gewaltbereite Faschisten stecken. Mehrmals scherten kleine Gruppen militanter Nazis aus der Versammlung aus, um AntifaschistInnen anzugreifen.“